Bei meinen Aquarellportraits lasse ich mich am liebsten einfach vom Prozess leiten und experimentere gerne mit verschiedenen Techniken herum. Bei diesem Bild habe ich mit von meiner Faszination für die Natur inspirieren lassen. Meine Begeisterung fürs Steine und Muscheln sammeln und mein Interesse an Fossilien und Mineralien liegt in der Familie. Zusammen mit meiner Oma betrachte ich gerne all die unterschiedlichen Schätze, die sich in ihrem Haus über Generationen angesammelt haben.
Auch dieses Ma habe ich den Prozess festgehalten. Nach dem das Gesicht geleget war, habe ich im Garten Blätter gesmmelt und die Umrisse mit Hilfe eines Hammers aufs Papier „gedruckt“. Diese habe ich anschlißend mit Farbe nach gezeichnet und ins Bild integriert.
Während dem Glätten des Portraits hat unsre Milly mir Gesellschaft geleistet..^^
Ach es tut gut endlich wieder das vertraute Geräusch meiner Tastatur zu hören, das meine Finger erzeugen, während sie die vielen Worte schreiben die so lange zu warten hatten. Unser Internet ist immer noch miserabel und der Wäscheberg nur minimal geschrumpft, die To-Do Listen werden nicht wirklich kürzer und die Kartons sind noch lange nicht alle verräumt. Dennoch bin ich froh, endlich wieder ein klein wenig Zeit (und genügend Internet zu haben) um mir die Zeit zu nehmen, einen Beitrag zu schreiben. So lange hatte ich die Schreibpause nicht geplant, aber wie so oft in meinem Leben musste ich wieder feststellen, dass man manchmal einfach nichts tun kann als sich in Geduld zu üben „Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.“.
Eines der ersten Dinge, dass ich ausgepackt habe, waren meine Buntstifte. Und die waren dann auch erstmal das Einzige, was ich zur Verfügung hatte. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich fühle mich einfach nicht komplett, wenn die Dinge die mir wichtig sind in Kisten verteilt sind. Wenn all meine Schätze, Hobbys und Bücher keinen Platz haben, dann fühle ich mich seltsam zerrissen und kann einfach nicht richtig ankommen. Ein Minimalist wird aus mir wohl keiner mehr.
Ein Gutes hatte es dennoch, meine Holzstifte kamen mal wieder so richtig zum Einsatz, nach dem ich im Alltag doch eher zu anderen Farben greife. Und so habe ich mich fleißig daran gemacht Mutter- und Vatertagskarten zu malen. Wie schon in anderen Beiträgen erwähnt, liebt meine Mama Käfer. Und da Grün ihre Lieblingsfarbe ist, lag das Motiv nahe. Vielleicht wurde ich dabei auch von den schillernden Käferchen aus meinem letzten Beitrag inspiriert.
Für meinen Papa habe ich eine Seerose ausgesucht. Die hat er früher selbst gezüchtet und passt außerdem zu dem Geburtstagsgeschenk dass ich ihm getöpfert habe (Beitrag folgt).
Dazu gab es reichlich Lesestoff. Meine Eltern sind begeisterte Camper. Seit ich ein Kind bin baut und schraubt mein Papa an den diversen Autos herum die wir über die Jahre so hatten. Immer mit dem Ziel ein kleines Zuhause auf Rädern zu bauen, mit dem man mobil von einem kleinen Abenteuer zum nächsten düsen kann. So habe ich etliche Kindheitserinnerungen daran wie meine Schwester und ich im Kofferraumbett geschlafen oder uns das Matratzenlager im Anhänger geteilt haben.
Apropos meine Schwester.. nach einiger Zeit sind mir dann tatsächlich noch ein paar wasservermalbare Stifte in die Hände gefallen.
Glücklich über die neuen Möglichkeiten habe ich mich an eine Geburtstagskarte gemacht. Und da meine Schwester bekanntlich unsere DnD- Spielleiterin ist, war es keine Frage welches Thema die Karte haben sollte.
Dazu gab es einen tollen Vintage-Rucksack mit reichlich Platz für Pen and Paper-Kram den man praktisch von A nach B transportieren kann. Besonders wenn man verschiedene Spielgruppen an unterschiedlichen Orten hat.
Nach langem Suchen kam dann auch endlich mein geliebter Aquarellkasten zum Vorschein.
Für meine Tante und Tims Oma habe ich passend zur Jahreszeit Blumenkarten gestaltet.
Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis hier und vor allem bei uns Zuhause alles wieder seinen alltäglichen Rhythmus findet. Kaputte Türklingeln, Rollläden und Kühlschränke, Stolperfallen in Form von Umzugskartons und weiterhin bescheidene Internetmöglichkeiten werden uns wohl noch eine Weile begleiten. Dennoch bin ich so unendlich dankbar hier wohnen zu können. Wir sind in die Wohnung meiner lieben Oma gezogen, die ihrerseits in ein Altenwohnheim umgezogen ist. Der wunderschöne große Garten und die vertrauten Wände und versteckten Schätze bringen mich immer wieder zum Lächeln. Zwischen all dem Chaos versuche ich den Blick für die kleinen, schönen Dinge zu bewahren und nach Möglichkeit jeden Tag mit unserem Kätzchen einen Spaziergang durch den eigenen Garten zu machen. Nach dem wir in unserer alten Wohnung leider einige sehr nervenstrapazierende Schwierigkeiten hatten, fühle ich zwischen all dem Stress auch einen tiefen Frieden. Und Vorfreude, denn wie ihr euch sicher denken könnt, mangelt es mir keinesfalls an Ideen unser neues Zuhause zu gestalten und immer mehr zu Unserem zu machen.
Es hat richtig Spaß gemacht mal wieder meinen Aquarellkasten auszupacken. Dabei ist dieses Portrait entstanden. Am liebsten male ich solche Bilder möglichst am Stück, dass heißt ich male einen oder mehrere Tage mit kleinen Pausen bis es fertig ist. Wenn zu viele Tage zwischen drin vergehen, besteht immer die Gefahr, dass ich mich nicht mehr ran traue. Dafür habe ich aber nicht immer die Zeit, vor allem da ich ja auch noch so viele andere Dinge gerne mache… Grade deshalb war es richtig gut mal wieder die Möglichkeit zu nutzen, mich so richtig der Farbe hinzugeben.
Zuhause habe ich dann noch diesen Bilderrahmen gefunden. Ich mag das Holz sehr gerne in Kombination mit dem blauen Hintergrund.
Die kleinen Käferchen und die Pflanze lockern das Bild ein wenig auf, ich find sie sehr süß. Beim nächsten mal werde ich allerdings versuchen solche Elemente mit Hilfe von Schatten noch mehr ins Portrait einzubinden.
Wie immer finde ich es sehr faszinierend mir den Prozess im nachhinein anzuschauen, wie nach und nach ein Gesicht entsteht…
Hier noch ein Foto wie ich das Bild nach dem Malen geglättet habe und eines von meinem kleinen Kätzchen wie sie grade sehr engagiert meine Pinsel zerbeißt^^
Dieses Bild hat mein Freund zu seinem letzten Geburtstag bekommen. Hunde sind seine Lieblingstiere (mit Ausnahme unseres Kätzchens natürlich,) deshalb habe ich mich für einen Husky entschieden. Ich wollte ein Tierportrait das von der Stimmung zu dem Wal passt, den ich vor einiger Zeit für mich selbst gemalt habe. Auch hier könnte man meinen, das Tier würde sich in einem Lichtstrahl sonnen, oder die erste Wärme genießen, die nach einer langen Nacht seine kalte Nase wärmt. Das Bild soll in unserem Schlafzimmer aufgehängt werden.
Das Bild habe ich mit Acryl auf Leinwand gemalt. Dabei habe ich zunächst die groben Proportionen und die Bildaufteilung angelegt. Nach und nach habe ich den Hund weiter ausgearbeitet. Nach dem der Husky Form angenommen hatte, und ich sicher war wo Hund aufhört und Hintergrund anfängt, habe ich die Berge, das Grün und den Himmel gemalt. Dann habe ich im letzten Schritt das Hundeportrait fertig gestellt.
Ich bin mit dem Bild recht zufrieden. Da ich mich noch nicht so oft an Tierportraits versucht habe, fehlt mir sicher noch etwas die Übung und vor allem mit den Proportionen habe ich mir während des Prozesses etwas schwer getan, aber dafür hatte ich sehr viel Spaß das Fell auszuarbeiten und den Hund fluffig und weich aussehen zu lassen.
Außerdem hat er noch diese Lesezeichen passend zu seiner Lieblingsbuchreihe „Die Chroniken von Araluen“ bekommen:
als Gastaussteller auf einer lokalen Kunstaustellung
Im Frühjahr 2022 hatte ich die Möglichkeit neun meiner Werke auf einer lokalen Kunstaustellung zu zeigen. Im Rahmen der Jubiläumsfeier des Malerrings Maximiliansau wurde ich als Gastaussteller angefragt. Das war eine ganz besondere Erfahrung für mich.
Seit ich ein Kind bin habe ich immer davon geträumt Bilder zu malen, ein Atelier zu besitzen und einmal in meinem Leben Teil einer Ausstellung sein zu können. Unglaublich das sich dieser Wunsch tatsächlich erfüllt hat und ich drei Wochen lang jeden Sonntag meine Bilder präsentieren konnte.
Es war super spannend teilhaben zu dürfen und somit auch Einblicke zu bekommen wie eine solche Veranstaltung organisiert und geplant wird. Und was es bedeutet „Aussteller“ zu sein. Im Vorfeld müssen die eigenen Werke gesichtet und eine Auswahl getroffen werden. Dann muss man sich überlegen wie man seine Werke präsentiert, in welcher Reihenfolge sollen sie hängen, auf welcher Höhe? Zusammen mit meinen Großeltern habe ich meine Werke in einem Fachgeschäft rahmen lassen und mit meiner besten Freundin Visitenkarten designd. Ich habe meinen Stand ansprechend gestaltet und einen Steckbrief geschrieben.
Ich habe mich dafür entschieden hauptsächlich Portraits auszustellen. Die meisten davon habe ich mit Aquarellfarben gemalt. Auch ein paar Zeichnungen habe ich ausgesucht, ebenso wie ein Bild mit Alkoholmarkern und eines mit Tinte.
Hier sind nochmal alle Werke ich ich ausstellen konnte:
Meine Bilderserie mystical Redheads ist inspiriert von meiner Liebe für Geschichten, Phantasy und Magie. Von all den Büchern, Serien und Filmen, von den Geschichten in meinem Kopf, von wilden Lagerfeuerflammen und nebeligen Herbstmorgen.
Eine Hexe, eine Schamanin und eine Nixe. Drei mystische Gestalten, jede mit flammend rotem Haar, und doch steht jede auch für sich, erzählt ihre ganz eigene Geschichte..
Aquarellfarben haben mich schon immer fasziniert, ebenso wie Portraits. Allerdings hat es mich über die Jahre einige Anläufe gekostet, beides mit einander zu kombinieren. Die scheinbare Unberechenbarkeit der Aquarellfarbe und mein Perfektionismus, wenn es um Portraits geht, standen sich dabei gegenseitig im Weg.
Für diese Portraits habe ich mich völlig davon gelöst vorbestimmten Linien zu folgen. Ich habe mich von der Farbe und meinen Pinseln leiten lassen. Wenn man bereit ist ein Stück Kontrolle an den Prozess abzugeben, erschafft die Wasserfarbe wunderbare individuelle Muster und Strukturen.
Ich habe zunächst einfach des Papier nach Gefühl mit Farben bepinselt, nach und nach habe ich dann das Gesicht herausgearbeitet. Dabei habe ich versucht möglichst viel von den natürlich entstandenen Verläufen beizubehalten. Immer wieder bin ich mit der Farbe Schicht für Schicht über mein Bild gegangen und habe Details hinzugefügt, Farben angepasst und Kontraste geschaffen. Dann habe ich mit verschiedenen Techniken wie Farbspritzern und Salzkristallen noch etwas mehr Spannung hinein gebracht. Zuletzt habe ich nach Bedarf auf die hellsten Stellen Akzente gesetzt.
2022 hatte ich die Möglichkeit meine Bilderserie zusammen mit einigen anderen meiner Werke bei einer Ausstellung zu zeigen.
Portraits male ich ganz besonders gerne. Seit ich ein Kind bin male und zeichne ich und schon von Anfang an hat es mich fasziniert Gesichter zu malen. Auch wenn ich manchmal an den Proportionen verzweifelt bin und ich mich daran erinnere wie oft in meinem Leben ich das zweite Auge wegradiert habe, habe ich nie aufgehört mich für Portraits zu interessieren und mich immer und immer wieder ran gewagt. Mein Kunstlehrer hat einmal eines meiner unfertigen Portraits gefunden, bei dem ich aus Angst es kaputt zu machen nicht weitermalen wollte. Bilder die man aus Angst nicht weitermalt sind in der Kunst nichts wert, hat er mir erklärt. Jeder Künstler hat Skizzen und Übungen die nicht perfekt sind, aber nur wenn wir uns trauen uns weiter zu entwickeln, werden wir besser.
Auch wenn meine Schulzeit schon eine Weile hinter mir liegt, denke ich oft daran zurück. Manchmal muss man mutig sein um etwas zu erschaffen.
Und gerade bei Portraits muss man sich auf den Prozess verlassen und vertrauen haben, denn oft sieht es zwischendrin einfach seltsam aus^^ und dieses Portrait hat mir zwischen drin viele Nerven abverlangt.
Das Durchhalten hat sich gelohnt.
Bei dem Portrait habe ich mich an meinem Gesicht orientiert, auch wenn es keine Kopie von meinem eigenen Gesicht ist. Somit konnte ich mich selbst (z.B. meine Augen, Ohren etc.) in entsprechender Neigung fotografieren und als Vorlage verwenden.
Prozessbilder
Hier noch ein paar Selfies als das Bild nicht so wollte wie ich..^^
Wenn ich Portraits mit Aquarell male, grundiere ich gerne vorher alles mit einer Farbe oder male erst einmal ganz nach Intuition Muster und Striche. Danach arbeite ich das Gesicht Schritt für Schritt heraus. So wirkt das Portrait spannender und lebendiger und außerdem kann ich mich so ganz von der Farbe leiten lassen und jedes Bild wird individuell und anders, so wir wir Menschen es auch sind.
Ich habe erst mit Aquarellfarbe das Gesicht aus dem Hintergrund herausgearbeitet und anschließend mit meinen Prismacolor und meinen Polychromos weitere Details hinzugefügt.
Es ist immer wieder faszinierend, wie sehr sich das Portrait im Laufe des Prozesses verändern kann.
Bei diesem Bild habe ich mir fest vorgenommen etwas ganz für mich zu malen. Ich liebe es anderen eine Freude zu machen, aber manchmal tut es gut, auch mal sich selbst etwas zu schenken. Normalerweise, wenn ich für mich male, sind es eher Skizzen oder kleinere Aquarelle. Dieses mal habe ich ganz bewusst entschieden ein großes Bild zu malen, um es bei mir selbst aufzuhängen.
Das Meer und Wasser im Allgemeinen haben auf mich schon seit ich ein Kind bin eine große Wirkung. Besonders die riesigen, majestätischen Giganten haben es mir angetan.
Ich wollte, dass das Bild eine beruhigende Wirkung hat und man das Gefühl bekommt, Ruhe in dem tiefen Blau zu finden. Der Wal sonnt sich in einem Lichtstrahl der durchs Wasser bricht.